Ilse Beate Jäkel

Tierzeichungen und Landschaftsaquarelle – KABINETT Jäkel

19.03.22-28.08.22

Bildausschnitt: Ilse Beate Jäkel, Landschaftaquarell

Die Galerie Stadt Sindelfingen widmet dem Oeuvre der Künstlerin Ilse Beate Jäkel (*1907 in Zwickau, †1982 in Stuttgart) ein ganzes Jahr. Anlässlich ihres 40. Todestages verwandelt sich das KABINETT LÜTZE in das KABINETT Jäkel.

Ilse Beate Jäkel beschäftigte sich zeitlebens mit der Darstellung von Landschaften und deren Wirkung und Wahrnehmung. Besonders interessierte es die Künstlerin, Landschaften während bestimmter Witterungsverhältnisse und Jahreszeiten malerisch wieder zu geben. Teilweise hielt sie in mehreren aufeinander folgenden Bildern die Veränderung der Natur durch das Wetter fest. Sie reduzierte hierfür die Motive auf ein Minimum und konservierte stattdessen auf malerische Weise die Atmosphäre. Jäkels Aquarelle zeigen Landschaften aus unterschiedlichsten Teilen Europas. Sie bereiste zu Lebzeiten eine Vielzahl von Ländern, daher lassen sich in ihren Motiven Gebiete Englands, Hollands, Frankreichs, Italiens und Griechenlands erkennen. Vor allem für diese Werke und stimmungsvollen Motive ist Ilse Beate Jäkel bekannt. Die Galerie Stadt Sindelfingen präsentiert in der Ausstellung ausgewählte Aquarelle, die exemplarisch Jäkels Arbeitsweise in den Fokus rücken.

Jäkel verzichtete bei ihren Werken auf metaphorische Titel und ließ stattdessen die abgebildeten Sujets zur Geltung kommen. Diese Reduktion wird durch die ästhetische Maltechnik der Aquarelle auf besondere Weise aufgewertet. Eine spontane Pinselführung und eine zügige Arbeitsweise sind dabei wesentliche Bestandteile. Aquarellfarben setzen sich aus hochkonzentrierten Farbpigmenten und dem wasserlöslichen Gummi Arabicum als Bindemittel zusammen, wodurch Ilse Beate Jäkels Aquarelle zusätzliche Leuchtkraft und Intensität erhalten.

Eine Auswahl ihrer Tierzeichnungen soll ebenfalls auf die konzentrierte Auseinandersetzung der Künstlerin mit ihrer Umwelt und der Natur aufmerksam machen. Mit dezenten Stilmitteln erstellte sie Studien verschiedener Tiere in ihrer jeweils charakteristischen Körperhaltung. Durch die sachliche und in gewisser Weise rudimentäre Darstellung in ihren Skizzen werden Löwe, Pinguin und Schwan auf ihre wesentlichen Eigenschaften reduziert.

Ergänzt werden die realistischen Tierzeichnungen durch Tierplastiken von Fritz Behn, August Gaul, Philipp Harth und Otto Baum aus der Sammlung Lütze.

Kuratiert von Madeleine Frey

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