CARL KRAYL
von bunt zu weiß – Wege in die Moderne
15.07.19-08.09.19
2019 feiert die bedeutsamste Kunstschule des 20. Jahrhunderts, das Bauhaus, ihr hundertjähriges Jubiläum.
Auch Sindelfingen nimmt sich des Themas mit einer Ausstellung über den Architekten Carl Krayl an. Dieser war in den 1920er Jahren an der Gestaltung der Industriestadt Magdeburg beteiligt, welche sich 2019 mit dem Titel „Reformstadt der Moderne“ am Bauhaus-Jubiläum beteiligt. Der junge Architekt gestaltete anfangs unter dem Einfluss expressionistischer Farbigkeit, aus Gebäuden der grauen Industriestadt, ein buntes Magdeburg. Später, in Zeiten größter Wohnungsnot, entwarf Krayl besonders für die „einfachen Leute“, riesige Siedlungsprojekte, die ihren Bewohnerinnen und Bewohnern „Licht, Luft und Sonne“ bieten sollten.
Krayl wuchs in Sindelfingen auf und absolvierte dort eine Ausbildung beim Architekten Georg Bürkle. Während seines Studiums in Stuttgart arbeitete er weiter für Bürkle und beteiligte sich am Innenausbau der Aussegnungshalle auf dem Alten Friedhof und der Villa Lanz am Klostersee. Ende des Ersten Weltkriegs schloss er sich der Künstlergemeinschaft die „Gläserne Kette“ an. In diesem künstlerischen Geheimbund wurden fantastische Kristallgebäude entworfen, himmelstürmende Hochhäuser und gläserne Pavillons. Neben Krayl gehörten dieser Gruppe Bruno Taut, Walter Gropius, Hans Scharoun und andere Architekten an, die später zu den berühmtesten Vertretern der modernen Architektur gehören sollten. Die Ausstellung, die die Stadt Sindelfingen in Zusammenarbeit mit der Initiative „Kultur am Stift“ organisiert, zeigt unter anderem Material, welches der Sohn Bruno Krayl, persönlich zur Verfügung gestellt hat. Ergänzt wird dies durch die Darstellung lokalgeschichtlicher Aspekte.
Kurator*innen: Sabine Sommer, Klaus Philippscheck