#MATERIAL4.0
Christian von Borries, Kate Cooper, JAK, Kanta Kimura, Mathilde Lavenne, Jung Lee, Florian Model, Manfred Mohr, Marco Schmitt, Lidia Sigle, Adam Słowik, Ivar Veermäe, Ryszard Winiarski
06.10.18-03.03.19
Der wirtschaftsstarke und technologieorientierte Standort Stuttgart ist in den kommenden Jahren von den Umstrukturierungen der zunehmenden Digitalisierung betroffen und wird einen Wandel erfahren. Mit der Ausstellung #Material4.0 widmet die Galerie Stadt Sindelfingen den Themen Kommunikation, Technisierung und industrielle Weiterentwicklung eine große Gruppenausstellung, die sich mit diesen Themen innerhalb des Kunstsujets auseinandersetzt.
Ausgehend von dem viel diskutierten Begriffs der Industrie 4.0, zeigt die Ausstellung Kunstwerke von insgesamt 13 Künstlerinnen und Künstlern aus 8 Ländern, die sich mit dem künstlerischen Material in einer zunehmend digitalisierten Welt auseinandersetzen. Es geht um die die intelligente Vernetzung von Kommunikationssystemen, die unabhängig von menschlicher Intelligenz interagieren können und durch Algorithmen ihre eigene Sprachwelt entwickeln. Diese Art der Kommunikation schlägt sich neben der industriellen Wertschöpfung auf viele Lebensbereiche nieder.
Die Ausstellung #Material4.0 stellt sich zur Aufgabe, einen Realitätscheck zwischen der Wechselwirkung der virtuellen Welt und dem physisch-realem Raum aus künstlerischer Sicht durchzuführen. Der Einsatz der digitalen Technologie ist in der Kunst zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Kunst kommentiert die technische Entwicklung und bedient sich ihrer Mittel. Daher stellt sich die Frage wie Künstlerinnen und Künstler mit der ständigen Wandlung des Materials umgehen? Wie verändert sich die Kunstproduktion von der realen und analogen Herstellung bis hin zu einer virtuellen Umgebung? Wie wird mit dieser Art des Materials verfahren, wie wird es genutzt und eingesetzt, um künstlerische Ideen und Fragestellungen zu platzieren?
Es werden hauptsächlich junge Künstlerinnen und Künstler aus der Generation der 1980er und 1990er, der digital natives gezeigt. Sie werden im Kontext von historischen Positionen wie Ryszard Winiarski und Manfred Mohr, die als Visionäre ihrer Zeit verstanden werden können, präsentiert. Eine Reihe von Arbeiten, die die Konsequenzen der Digitalisierung direkt ansprechen, werden exklusiv für die Ausstellung produziert.
Außerdem wird das künstlerische Ergebnis des Kunstfestivals „Drehmoment – Das Produktionskunst-Festival in der Region Stuttgart 2018“ präsentiert. Der Künstler Christian von Borries entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Mercedes-Benz Werk Sindelfingen und der Abteilung Future, Life, Mobility der Daimler AG das Projekt „More Human than Human“. Filmische interessante Orte in Asien aber auch in Stuttgart und Sindelfingen sind Ausgangspunkt für eine Untersuchung: Zwei Versionen der Realität, Simulation und Simulacrum, also des Konzepts der massenhaften Reproduzierbarkeit versus Kopie und Original werden hier untersucht.
Kuratiert von Madeleine Frey und Adam Słowik.
Christian von Borries (*1961 in Stuttgart / lebt und arbeitet in Berlin)
Kate Cooper (*1984 in Liverpool, England / lebt und arbeitet in London und Amsterdam)
JAK
Kanta Kimura (*1982 in Koblenz / lebt und arbeitet in Berlin)
Mathilde Lavenne (*1982 in Frankreich/ lebt und arbeitet zwischen Madrid und Lille)
Jung Lee (*1972 in Korea / lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
Florian Model (*1991 in Überlingen / lebt und arbeitet in Stuttgart)
Manfred Mohr (*1938 in Pforzheim / lebt und arbeitet in New York, USA)
Marco Schmitt (*1976 in Mosbach / lebt und arbeitet in Berlin)
Lidia Sigle (*1985 in Kasachstan / lebt und arbeitet in Berlin)
Adam Słowik (*1980 in Skierniewice, Polen / lebt und arbeitet in Stuttgart und Berlin)
Ivar Veermäe (*1982 in Tallinn, Estland / lebt und arbeitet in Berlin)
Ryszard Winiarski (*1936 in Lwiw, Ukraine / † 2006 in Warschau, Polen)
Ausstellungseröffnung am Freitag, 5. Oktober 2018, 19:00 Uhr.
Mit freundlicher Unterstützung: