SARAH WOHLER

Prosperity 71063 – SCHAUFENSTER JUNGE KUNST

29.05.17-07.09.17

Sarah Wohler, 71063 X, 2017, Foto: Tarek Musleh

Sarah Wohler, Prosperity 71063 I, 2017, Foto: Tarek Musleh

Sarah Wohler, Foto: Tarek Musleh

In der ersten Ausstellung des SCHAUFENSTER JUNGE KUNST präsentiert die Künstlerin Sarah Wohler (*1983) in der Galerie Stadt Sindelfingen ihre architekturbezogenen Arbeiten „Prosperity 71063“.

In der Auseinandersetzung mit dem Stadtraum nimmt Wohler architektonische Formen zum Ausgangspunkt und entwickelt diese weiter, sodass der Fokus auf Farbe, Perspektive und Wahrnehmung in Auseinandersetzung mit Fläche, Linie, Raum und Licht gerückt wird.

Der hohe Grad der Abstraktion in den Werken Wohlers spielt mit dem Aspekt der Austauschbarkeit und Wiederholung. Die Besucher finden sich selbst im Raum wieder und nehmen wahr, wie sich Licht, Schatten und gespiegelte Linien durch Bewegung im Raum verändern. Der Raum zwischen Betrachter und Projektionsfläche öffnet und transformiert sich.

Wohler bezieht sich in „Prosperity 71063“ ganz konkret auf die Architektur der Prosperität. Diese sind Industriebauten, die aus rein wirtschaftlichen Motiven errichtet wurden, eine so genannten „Null-Architektur“, die mit ihrer bloßen Zweckmäßigkeit den Wohlstand der Stadt versinnbildlicht. Wohler stellt die äußerliche Erscheinungsform des Wohlstands dar, aber wertet ihn nicht. Ihre Arbeit ist eine dialektische Analyse, die das ästhetische Potenzial im Nicht- oder Anästhetischen erkennt. Der Begriff der Prosperität lässt sich dabei auf den Hintergrund der Arbeit, aber auch auf die Arbeit selbst beziehen. Er erinnert daran, dass auf einen wirtschaftlichen Aufschwung auch immer eine Phase des wirtschaftlichen Niedergangs folgt.

Die Ausstellung wird durch die freundliche Unterstützung der Helmut Fischer Stiftung ermöglicht.

Sarah Wohler (*1983 in Tübingen) lebt und arbeitet in Berlin. 2011 schloss sie ihr Magisterstudium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin ab. Danach studierte sie Bildende Kunst an der Facultad de Bellas Artes in Sevilla, der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald bei Prof. Felix Müller und seit 2013 an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Prof. Robert Lucander. 2012 wurde sie mit dem Preis der INSOMNALE – Greifswald ausgezeichnet und 2016 reiste sie mit einem Förderstipendium des DAAD/PROMOS nach Kuba. Sie war bereits an mehreren internationalen Gruppenausstellungen und Projekten beteiligt.

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